Interview mit unserem Service-Techniker Simon Burgdorf zum Thema hybride IT-Infrastruktur

(R)edaktion/Interviewführung: Hendrik Müller
(T)echnischer Spezialist: Simon Burgdorf
(R) Nur wenige Wochen nach deinem Start bei uns hast du ein Projekt im Bereich „Hybride IT-Infrastruktur“ begleitet. Was bedeutet das eigentlich?
(T) Ich fand es super, so früh direkt im Geschehen gewesen zu sein! Teilweise habe ich mich etwas überfordert gefühlt, weil es viel Neues auf einmal war, aber das hat sich mit der Zeit gegeben, und es war doch sehr gut.
Hybride IT-Infrastruktur bedeutet, dass nicht nur vor Ort beim Kunden, sondern auch im Rechenzentrum seine Daten liegen und verarbeitet werden. Beispielsweise haben wir seine komplette Serverumgebung ins Rechenzentrum ausgelagert und vor Ort eine Industriewaage mit einem Com-Server ausgestattet. Beides musste miteinander vernetzt werden.
(R) Warum hat der Kunde sich für eine hybride IT-Infrastruktur aus Vor-Ort-Gerät und rechenzentrumsbasierten Komponenten entschieden?

(T) Er möchte sich selbst nicht um die IT kümmern, auch weil er zuletzt keine gute IT-Betreuung vor Ort gehabt hat, für jede Kleinigkeit bei seinem IT-Betreuer anrufen musste und das Ergebnis oft unsicher war. Nun sollte jemand die Gesamtverantwortung für IT-Betrieb und -Kosten übernehmen.
Außerdem hat ihn begeistert, dass seine Mitarbeiter aus dem Home Office, von unterwegs oder von einem anderen PC im Unternehmen genauso gut arbeiten können wie am eigenen Platz.
(R) Was war das Wichtigste für den Kunden?
(T) Das war die Stabilität der Umgebung: Der Kunde betreibt einen Wertstoffhof und muss mit der Industriewaage im Sekundentakt seine Anlieferer abfertigen. Dazu werden Waagedaten über das Internet an die Server gesendet. Auch bei der Umstellung durfte es keine Downtime geben. Im Regelbetrieb natürlich erstrecht nicht!
Das haben wir gelöst, indem wir neben der Internetanbindung per DSL auch ein Failover auf LTE eingerichtet haben. Sollte also das Internet ausfallen, wird nahtlos über das Handynetz weitergearbeitet.
(R) Was war deine Aufgabe in dem Projekt?
(T) Der Kunde hatte bereits PCs vor Ort. Diese sollten auf Hybridbetrieb umgerüstet werden. Dazu habe ich sämtliche Daten von den PCs entfernt und sie so konfiguriert, dass sie sich automatisch mit dem neuen Rechenzentrum verbinden.
Für die Mitarbeiter des Kunden bedeutet das, dass sich die Arbeit am PC so anfühlt wie vorher. Gleichzeitig sind technisch aber alle Daten im nur verschlüsselt erreichbaren Rechenzentrum und werden automatisch gesichert.
Außerdem war das Aufräumen des Netzwerkschranks meine Aufgabe: Alte Geräte wurden sicher gelöscht und ausgebaut, Kabel ordentlich verlegt, neue Geräte sauber strukturiert installiert.
(R) Welche waren die größten Herausforderungen innerhalb des Projekts?
(T) Die Zusammenarbeit mit Drittanbietern, insbesondere mit dem Hersteller der Waage. Außerdem war die Zeit sehr eng getaktet. Es waren sehr viele Details herauszufinden, der Umgang damit zu planen und die Umstellung so vorzubereiten, dass es nicht zu Arbeitsausfällen kam. Das hat mich ziemlich herausgefordert.
(R) Innerhalb welchen Zeitraums ist die Umsetzung erfolgt?
(T) Insgesamt waren es etwa zwei Monate. Davon waren wir vier Tage lang zu zweit vor Ort, bis der Projektplan umgesetzt war. Es waren außerdem noch einige Nacharbeiten zu erledigen, was hauptsächlich daher kam, dass sich aus der Projektabnahme noch Änderungen des Konzepts ergeben haben. So sollte das vorhandene Berechtigungskonzept angepasst werden und auch die E-Mail-Nutzung wurde von den vormals persönlichen Postfächern auf Funktionspostfächer geändert. Das waren nochmal etwa vier Tage.
(R) Welche Tipps hast du für Kunden oder auch Kollegen?
(T) Gute Vorarbeit ist sehr wichtig! Gespräche mit Drittanbietern führen und diese früh ins Boot holen; in Kontakt mit ihnen bleiben. Wir haben im Auftrag des Kunden vorab ein Konzept erstellt und wussten sehr genau, was für die Umstellung zu beachten ist.
Ich würde das nochmal machen. Generell sollte auf hybride IT-Infrastruktur umgestellt werden, auch wegen der Arbeitsplatzunabhängigkeit. Sollte hohe Grafikleistung benötigt werden, sollte man noch etwas genauer planen.